Baugruben zum Bau der 5. Maschine des Rheinkraftwerks Iffezheim

Die Staustufe Iffezheim bei Rhein-km 334,0 wurde 1977 in Betrieb genommen. Das bestehende Kraftwerk besitzt vier Rohrturbinen und ist für eine Ausbauwassermenge von 1.100 m3/s ausgelegt. Eine ergänzende Vereinbarung zum Staatsvertrag von 1969 gestattet einen maximalen Durchfluss von 1.500 m3/s, der mit dem Bau der 5. Maschine optimal ausgeschöpft werden soll.

Zur Herstellung der 5. Maschine sind drei Baugruben erforderlich: die Oberwasserbaugrube (Einlauf), die Hauptbaugrube (Kraftwerk) und die Unterwasserbaugrube (Saugschlauch und Auslauf). Sämtliche Baugruben befinden sich innerhalb einer an das bestehende Kraftwerk anschließenden künstlichen Insel.

Die 33 m tiefe Hauptbaugrube mit lichten Abmessungen von 51 x 36 m ist als korbbogenförmige Baugrube mit rückverankerter Unterwasserbetonsohle geplant. Die etwa 45 m hohe Baugrubenwand besteht aus Schlitzwänden mit einer Dicke von 1,5 m. Zur Annäherung an die Bogenform werden die Schlitzwand und der Kopfbalken als ein Polygon mit Segmentlängen von etwa 3,0 m hergestellt. Nach Herstellung der Schlitzwand wird ein Kopfbalken mit Querschnittsabmessungen von 2 x 4 m auf der Wand aufgesetzt. Eine Aussteifung oder Rückverankerung der Baugrube ist nicht vorgesehen. Da eine analytische Berechnung z. B. mit Schalenmodellen aufgrund der damit nicht zu ermittelnden unsymmetrisch auftretenden Einwirkungen infolge des Erddrucks nicht zielführend ist, werden die ermittelten Beanspruchungen direkt zur Bewehrungsermittlung verwendet. Somit ist ein entsprechend komplexes numerisches Berechnungsmodell zu erstellen, wobei das Tragverhalten der Baugrube allein aus deren Form bzw. aus deren räumlichen Lastabtrag zutreffend zu berücksichtigen ist. Im Rahmen der Ausführungsplanung der Hauptbaugrube werden daher aufwendige dreidimensionale numerische Berechnungen durchgeführt.

.....