Gründungsertüchtigung der über 600 Jahre alten Nördlinger Stadtmauer

Die Nördlinger Stadtmauer ist die einzige Stadtmauer Deutschlands, die einen vollständig erhaltenen, rundum begehbaren und überdachten Wehrgang besitzt. Sie hat eine Länge von 2,6 Kilometern und umschließt noch heute die komplette mittelalterliche Altstadt von Nördlingen. Zur Stadtmauer gehören fünf Tore mit Tortürmen, elf weitere Türme und eine Bastion.

In dem ca. 200 m langen Stadtmauerabschnitt „Löpsinger Mauer“ zwischen dem Löpsinger Tor und dem sogenannten „Unteren Wasserturm“ mit dem Durchfluss der Eger wurden im Zuge von geodätischen Verformungsmessungen in den Jahren 2004 starke Deformationen der bis zu ca. 9,5 m hohen und ca. 1,9 m starken Mauer festgestellt. Die maximale Schrägstellung der Mauer von ca. 90 cm wurde im Bereich des ehemaligen „Backofenturms“, d.h. ca. in der Mitte des betreffenden Mauerabschnittes festgestellt, wobei die Verformung zu den beiden begrenzenden Turm- bzw. Torbauten hin abnahm. Als Sofortmaßnahme wurde der am stärksten betroffene Bereich auf einer Länge von ca. 40 m im Jahr 2005 durch 4 feldseitige Strebepfeiler, welche auf Mikropfählen gegründet wurden, gesichert. Gleichzeitig wurde die Stadtmauer in diesem Bereich neu verfugt und verputzt.

Im darauffolgenden Jahr wurden in den an die Sanierung anschließenden Mauerbereichen neue Risse sichtbar, woraufhin im Dezember 2006 eine Nachvermessung des Stadtmauerabschnittes erfolgte. Dabei wurde eine Zunahme der Horizontalverformungen festgestellt. Zur Beurteilung der Verformungen bzw. der Verformungsgeschwindigkeit wurde daraufhin in insgesamt 39 Messquerschnitten eine fortlaufende messtechnische Überwachung der Mauer mittels speziell angebrachter Messmarken veranlasst.

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Bauherr/Auftraggeber

Große Kreisstadt Nördlingen
Abteilung Hochbauamt

Projektdauer

2007 bis 2011

Leistungen

  • Baugrunderkundung
  • Gutachten zur Schadensursache
  • Fachbauleitung
  • Geotechnische Messungen