Polderumschließung durch einen auf geokunststoffummantelten Sandsäulen gegründeten Deich

Zur Ansiedlung von neuen Produktionszweigen, insbesondere zum Bau des neuen Airbus A 380 wurde eine Erweiterung des Werksgeländes der Flugzeugwerft EADS in Hamburg-Finkenwerder um etwa 160 Hektar (davon etwa 140 Hektar Nutzfläche) erforderlich.

Die Flächenerweiterung erfolgte in der westlich an das Werksgelände angrenzenden Binnenwattfläche „Mühlenberger Loch“. Der Untergrund im Mühlenberger Loch besteht aus mächtigen Schlickschichten über holozänen organischen Weichschichten aus Klei, Mudde und Torf (sogenannter Elbmarsch), die von holozänen und pleistozänen Sanden unterlagert werden. Die bis zu 14 m mächtigen Weichschichten besitzen eine sehr geringe Scherfestigkeit (undränierte Scherfestigkeit kleiner als 1 kN/m2) und Steifigkeit.

Die Ausschreibung sah zunächst eine Polderumschließung durch bauzeitliche und mit Schrägpfählen rückverankerten Stahlspundwänden mit Längen von bis zu 40 m vor. Im Schutze der temporären Stahlspundwände sollte dann die Fläche aufgehöht und nach ausreichender Konsolidationszeit polderseits der erforderliche Hochwasserschutzdeich hergestellt werden. Die zur Ausführung gekommene Bauweise auf einer Gründung aus etwa 60.000 geokunststoffummantelten Sandsäulen ermöglichte die rechtzeitige sturmflutsichere Deichaufhöhung und zugleich den Entfall der Stahlspundwand, die nach der Aufhöhung abgebrannt oder gezogen werden sollte.

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Bauherr

Airbus Deutschland GmbH
Hamburg

Auftraggeber

Josef Möbius
Bau-Gesellschaft GmbH & Co.
Hamburg

Projektdauer

2000 bis 2002

Leistungen

  • Ergänzende Baugrunderkundung und Laborversuche
  • Beratung zur Gründung des Hochwasserdeichs
  • Ausführungsplanung der Gründung des Hochwasserdeichs
  • Messtechnische Überwachung der Säulengründung
  • Überwachung der Säulenherstellung